Das Kunstmuseum Liechtenstein präsentiert die historischen Jahre der Arte povera mit über 130 Werken, darunter zahlreiche, bisher selten gezeigte Arbeiten.

«Was tun?» fragt die grosse Überblicksausstellung zur Arte povera, welche das Kunstmuseum Liechtenstein zu seinem 10-jährigen Bestehen in Vaduz realisiert. Die Ausstellung konzentriert sich auf die Zeit von 1967 bis 1972 und zeigt Werke aller Hauptvertreter der Arte povera-Bewegung.

Das Bestreben der Künstler der Bewegung Arte povera war es, die Distanz zwischen Werk und Betrachter zu verringern, die Schwelle von Kunst und Leben zu überbrücken und die Wahrnehmung zu erweitern. Uns vertraute und alltägliche, zumeist als wertlos erachtete Dinge werden als kunstwürdige Materialien entdeckt. Diese alltäglichen und unbeachteten Gegenstände werden zu bedeutungsvollen Werken transformiert. Einfacher und bescheidener in ihren Mitteln, authentischer in ihren Materialien sollte die neue Kunst sein.

So eröffnen die Werke der Arte povera in sinnlich-poetischer Weise den Blick auf die Welt und die allem Sein zugrundeliegenden Energien. Sie schaffen Sinnbilder des aus ursprünglichen Kräften erwachenden Stroms von Lebenskraft: Sinnbilder vor allem für jene geistigen Kräfte, die auf die Veränderung erstarrter Strukturen drängen. Im Zentrum der Ausstellung stehen die massgeblichen Themen der Arte povera: Zeit, Erdgeschichte, Energie und Alchemie.

Che fare? – Arte povera umfasst Werke von Giovanni Anselmo, Alighiero Boetti, Pier Paolo Calzolari, Luciano Fabro, Piero Gilardi, Jannis Kounellis, Mario Merz, Marisa Merz, Giulio Paolini, Pino Pascali, Giuseppe Penone, Michelangelo Pistoletto, Emilio Prini, Salvo und Gilberto Zorio. Den Grundstock der ausgestellten Werke bildet die Sammlung des Kunstmuseum Liechtenstein. Seit Gründung des Museums liegt ein Schwerpunkt der Sammlungstätigkeit in der Arte povera. Ergänzt wird dieses umfangreiche, über 40 Werke beinhaltende Konvolut mit Leihgaben aus öffentlichen und privaten europäischen Sammlungen, unter denen sich auch wenig bekannte Werke der Kernzeit der Arte povera befinden.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in deutsch und englisch, der die Ausstellung dokumentiert, die Künstler der Arte povera vorstellt und alle gezeigten Werke mit einem Werktext dokumentiert. Der Katalog beinhaltet Beiträge von Erica Battle, Nike Bätzner, Giorgio Colombo, Maddalena Disch, Doris von Drathen, Ida Gianelli, Piero Gilardi, Ines Goldbach, Antje von Graevenitz, Catherine Grenier, Robin Hemmer, Corrado Levi, Friedemann Malsch, Christiane Meyer-Stoll, Pier Luigi Pero, Valentina Pero, Giorgio Persano, Christian Rattemeyer, Kristin Schmidt, Dieter Schwarz, Denys Zacharopoulos und Ursula Zeller.

Die Ausstellung ist eine Eigenproduktion des Kunstmuseum Liechtenstein, kuratiert von Friedemann Malsch, Christiane Meyer-Stoll und Valentina Pero.

Weitere Bilder zu dieser Ausstellung

  • Che fare?
    Ausstellungsansicht Kunstmuseum Liechtenstein, Foto: Stefan Altenburger Photography, Zürich © Kunstmuseum Liechtenstein
  • Che fare?
    Ausstellungsansicht Kunstmuseum Liechtenstein, Foto: Stefan Altenburger Photography, Zürich © Kunstmuseum Liechtenstein
  • Che fare?
    Ausstellungsansicht Kunstmuseum Liechtenstein, Foto: Stefan Altenburger Photography, Zürich © Kunstmuseum Liechtenstein
  • Che fare?
    Exhibition view Kunstmuseum Liechtenstein, Photo: Stefan Altenburger Photography, Zürich © Kunstmuseum Liechtenstein
  • Che fare?
    Ausstellungsansicht Kunstmuseum Liechtenstein, Foto: Stefan Altenburger Photography, Zürich © Kunstmuseum Liechtenstein
  • Vernissage
  • Do, 6.5.2010
    18.00
  • Öffentliche Führungen
  • Do, 20.5.2010
    18.00
  • Do, 10.6.2010
    18.00
  • Do, 17.6.2010
    18.00
  • Do, 19.8.2010
    18.00
  • Do 6.5.

    Vernissage

    Che fare? Arte povera
  • Mi 19.5.

    Einführung für Lehrpersonen

    Einführung für Lehrpersonen: Che fare? - Arte povera
    mit Christina Jacoby
  • Do 20.5.

    Öffentliche Führung

    Che fare? Arte povera - Die historischen Jahre
    mit Christiane Meyer-Stoll
  • Do 27.5.

    Einführung für Lehrpersonen

    Einführung für Lehrpersonen: Che fare? - Arte povera
    mit Christina Jacoby
  • Do 10.6.

    Öffentliche Führung

    Che fare? Arte povera - Die historischen Jahre
    mit Denise Rigaud
  • Do 17.6.

    Öffentliche Führung

    Che fare? Arte povera - Die historischen Jahre
    mit Denise Rigaud
  • Fr 18.6.

    In Kooperation mit St. Arbogast

    Dialogische Führung
    durch die Ausstellung "Che fare? Arte povera - Die historischen Jahre"
    Anmeldung über das Bildungshaus St. Arbogast
  • Sa 26.6.

    10 Jahre Kunstmuseum

    Festa povera
    In Kooperation mit der Liechtensteinischen Kunstgesellschaft und der Kunstschule Liechtenstein
  • Fr 30.7.

    Konzert

    Silver Apples of the Moon
    von Morton Subotnick, Laptop, und Lillevan, Live Visuals,
    in Kooperation mit "Kunst aus der Zeit" der Bregenzer Festspiele
  • Do 5.8.

    Kunst 60 plus

    Das Museum neu entdecken
    Mit Barbara Redmann, Museumspädagogin CAS
  • Do 19.8.

    Öffentliche Führung

    Che fare? Arte povera - Die historischen Jahre
    mit Denise Rigaud
  • Do 26.8.

    Film

    Das 1. Evangelium – Matthäus (Il Vangelo secondo Matteo)
    von Pier Paolo Pasolini, I/F 1964, 131’
  • Do 2.9.

    Führung und Gespräch

    Die Arte Povera
    mit Nike Bätzner, Kunsthistorikerin, und Christiane Meyer-Stoll, Konservatorin Kunstmuseum Liechtenstein