Seit den späten 1960er-Jahren lässt sich beobachten, dass verschiedene Künstlerinnen und Künstler dem Beschleunigungsschub der westlichen Gesellschaften zunehmend skeptisch gegenüber standen. Vertreter der Arte Povera, der Konzeptkunst und anderer Gruppierungen thematisierten in zunehmendem Masse die Verluste, die mit der stetigen Beschleunigung des Lebens einhergehen.

Seit der Industrialisierung im 18. Jahrhundert erleben die westlichen Gesellschaften einen sich stetig beschleunigenden Lebensrhythmus, sowohl die Gesellschaften als ganze wie auch die einzelnen Menschen. Doch wurden in den vergangenen zwei Jahrzehnten auch Weltbilder entwickelt und Bewegungen gegründet, die vor der wachsenden Beschleunigung aller Lebensbereiche warnen und alternative Modelle entwickeln. Slow Food, Slow City, Slow Medicine, Slow Sex u.a. finden wachsenden Zulauf in allen Kulturräumen der Erde. Seit kurzem haben darüber hinaus Wirtschaft und Politik die Notwendigkeit einer nachhaltigen Entwicklung erkannt.

Seit den späten 1960er-Jahren lässt sich beobachten, dass verschiedene Künstlerinnen und Künstler dem Beschleunigungsschub der westlichen Gesellschaften zunehmend skeptisch gegenüber standen. Vertreter der Arte Povera, der Konzeptkunst und anderer Gruppierungen thematisierten in zunehmendem Masse die Verluste, die mit der stetigen Beschleunigung des Lebens einhergehen. Der Begriff der Geschichte, die Auswirkungen der Zivilisation auf die Umwelt, der soziale Zusammenhalt – ja, auch die Grundlagen unseres Verhältnisses zur Welt, etwa das Gefühl für Zeit, kamen auf den Prüfstand.

Die junge Generation der Künstlerinnen und Künstler baut auf den in den 1970er-Jahren erarbeiteten Grundlagen auf und treibt sie seit etwa 1990 auf einer eher pragmatischen, zwischen den Polen des politischem Engagements und des Rückzugs in das Private und Intime agierenden Ebene weiter.

Die Ausstellung Auszeit. Kunst und Nachhaltigkeit zeigt die verschiedenen Vorgehensweisen auf, mit denen in der Kunst Entschleunigung und Nachhaltigkeit behandelt wurden und werden. In einer offenen Erzählung werden Themenbereiche und Strategien vorgestellt und miteinander konfrontiert. Folgende Künstler sind in der Ausstellung vertreten: Lida Abdul, Giovanni Anselmo, Thom Barth, Michael Buthe, Thomas Feuerstein, Gloria Friedmann, Piero Gilardi, Henrik Håkansson, Laura Horelli, Jan Jedlička, Kerstin Kartscher, On Kawara, Kimsooja, Matt Mullican, Lia Perjovschi, Dan Peterman, Clemens von Wedemeyer.

Die Ausstellung ist eine Produktion des Kunstmuseum Liechtenstein, kuratiert von Friedemann Malsch. Das Kunstmuseum St. Gallen zeigt zeitgleich die Ausstellung In the Eye of the Storm, die das ganz ähnliche Thema der Langsamkeit in der zeitgenössischen Kunst behandelt.

Weitere Bilder zu dieser Ausstellung

  • Auszeit
    Ausstellungsansicht Kunstmuseum Liechtenstein, Foto: Stefan Altenburger Photography, Zürich © Kunstmuseum Liechtenstein
  • Auszeit
    Ausstellungsansicht Kunstmuseum Liechtenstein, Foto: Stefan Altenburger Photography, Zürich © Kunstmuseum Liechtenstein
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    Ausstellungsansicht Kunstmuseum Liechtenstein, Foto: Stefan Altenburger Photography, Zürich © Kunstmuseum Liechtenstein
  • Auszeit
    Ausstellungsansicht Kunstmuseum Liechtenstein, Foto: Stefan Altenburger Photography, Zürich © Kunstmuseum Liechtenstein
  • Vernissage
  • Do, 24.5.2007
    18.00
  • Öffentliche Führungen
  • So, 1.7.2007
    18.00
  • Do, 23.8.2007
    18.00
  • Do, 23.8.2007
    18.00
  • Do 24.5.

    Vernissage

    Auszeit. Kunst und Nachhaltigkeit
  • Do 21.6.

    Film

    Der Angriff der Gegenwart auf die übrige Zeit
    Regie und Drehbuch: Alexander Kluge; Darsteller: Jutta Hoffmann, Armin Mueller-Stahl, Hans Michael Rehberg, Rosel Zech, u.a. (1985, 113 Min., ab 16 Jahren)
  • Do 28.6.

    Vortrag

    Nachhaltiges Bauen – Die Avantgarde
    von Dietrich Schwarz, dipl. Architekt ETH/SIA, Gastprofessor an der Hochschule Liechtenstein und Geschäftsführer der GLASSX AG
  • So 1.7.

    Öffentliche Führung

    Auszeit. Kunst und Nachhaltigkeit
    mit Friedemann Malsch
  • Do 5.7.

    Sonderveranstaltung

    Wann ist Morgen? Philosophieren mit Kindern
    mit Eva Zoller Morf, Philosophiepädagogin
  • Do 23.8.

    Öffentliche Führung

    Auszeit. Kunst und Nachhaltigkeit
    mit Christiane Meyer-Stoll
  • Do 23.8.

    Öffentliche Führung

    Auszeit. Kunst und Nachhaltigkeit
    mit Kristin Schmidt
  • Do 30.8.

    Vortrag

    Weitermachen. Überlegungen zu einer Virtuosität des Bleibens
    von Kai van Eikels, Philosoph und Theaterwissenschaftler, Berlin