Der 1944 in Frankreich geborene Christian Boltanski gehört zu den international anerkanntesten Künstlern unserer Zeit. Im Jahr 2006 wurde er mit dem Praemium Imperiale, dem vom Japanischen Kaiserhaus gestifteten «Nobelpreis der Künste», ausgezeichnet.

Mit La vie possible widmet das Kunstmuseum Liechtenstein Christian Boltanski die seit 1991 grösste Retrospektive im deutschsprachigen Raum. Sie zeigt die Entwicklung des Œuvres dieses Künstlers seit der Mitte der 1980er-Jahre, einsetzend mit einer Reihe der berühmtesten Monuments. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt jedoch auf dem Werk der vergangenen 15 Jahre. Mit einem repräsentativen Querschnitt durch alle Werkgruppen dieser Zeit sowie mit eigens für die Ausstellung entstandenen Arbeiten macht sie erfahrbar, mit welcher Vitalität der Künstler den Möglichkeiten des eigenen, des «echten», aber auch des kollektiven Lebens nachspürt: «La vie possible» – nicht nur ist das Leben grundsätzlich möglich, es steckt zugleich voller Möglichkeiten zu seiner Entfaltung.

Boltanski ist in den vergangenen drei Jahrzehnten durch raumgreifende Installationen und sehr atmosphärische Inszenierungen seiner Werke zu einem Exponenten der «Erinnerungskultur» geworden. Mit seinen Bildern erzeugt der Künstler eine komplexe Wirkung. Er zielt dabei nicht auf die Errichtung dauerhafter Denkmäler, sondern auf das aktive «Sich Erinnern», d.h. auf eine Kultur der Erinnerung, die stets das Lebendige im Angesicht des Verlorenen betont. In diesem Zusammenhang ist auch das Projekt Les archives du cœur zu verstehen, mit dem der Künstler auf der im Süden Japans gelegenen Insel Ejima ein Archiv der Herztöne der Menschheit anlegen möchte.

Die Ausstellung zeigt, mit welcher Signifikanz sich Boltanskis Werk in dieser Zeit entwickelt und verändert hat. Leihgaben aus verschiedenen Museen, vor allem aber aus dem Besitz des Künstlers, verdeutlichen die Stringenz, mit der Boltanski sein Werk innerhalb von annähernd zwei Jahrzehnten thematisch neu ausgerichtet hat. Auch ganz neue, noch nicht gezeigte Arbeiten werden erstmals gezeigt.

Die Ausstellung ist eine Produktion des Kunstmuseum Liechtenstein, kuratiert von Friedemann Malsch.
 

Publikation
Zur Ausstellung wird das Interview-Buch La vie possible de Christian Boltanski, das 2008 in Frankreich erschien, in einer deutschen Übersetzung (von Barbara Catoir) publiziert. Es erscheint im Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln.

Weitere Bilder zu dieser Ausstellung

  • Christian Boltanski
    Christian Boltanski, Ausstellungsansicht Kunstmuseum Liechtenstein, 2009
  • Christian Boltanski
    Christian Boltanski, Ausstellungsansicht Kunstmuseum Liechtenstein, 2009
  • Christian Boltanski
    Christian Boltanski, Ausstellungsansicht Kunstmuseum Liechtenstein, 2009
  • Christian Boltanski
    Christian Boltanski, Ausstellungsansicht Kunstmuseum Liechtenstein, 2009
  • So, 6.9.2009
    14.00
  • Vernissage
  • Do, 14.5.2009
    18.00
  • Öffentliche Führungen
  • Do, 28.5.2009
    18.00
  • Do, 4.6.2009
    18.00
  • So, 7.6.2009
    11.00
  • Do, 18.6.2009
    18.00
  • Do, 3.9.2009
    18.00
  • Do 14.5.

    Vernissage

    Christian Boltanski
  • Di 26.5.

    Einführung für Lehrpersonen

    Einführung für Lehrpersonen
    "Christian Boltanski. La vie possible"
    mit Christina Jacoby
  • Mi 27.5.

    Einführung für Lehrpersonen

    Einführung für Lehrpersonen
    "Christian Boltanski. La vie possible"
    mit Christina Jacoby
  • Do 28.5.

    Take Away

    Take Away zu "Christian Boltanski. La vie possible"
    30 min Kurzführung über Mittag,
    immer am letzten Donnerstag im Monat
  • Do 28.5.

    Öffentliche Führung

    Christian Boltanski. La vie possible
    mit Friedemann Malsch, Direktor
  • Do 4.6.

    Öffentliche Führung

    Christian Boltanski. La vie possible
    mit Doris Fend
  • So 7.6.

    Öffentliche Führung

    Christian Boltanski. La vie possible
    mit Christina Jacoby
  • So 7.6.

    Familien

    Familiensonntag
    für Kinder von 5 bis 10 Jahren und ihre (Gross-)Eltern, mit Doris Defranceschi
  • Mo 15.6.

    In Kooperation mit dem Feldkirch-Festival

    Klangvermessung
    Kammerkonzert von Lars Mlekusch (Saxophon) und Grzegorz Stopa (Akkordeon),
    mit Werken von Erik Satie, Jean-Philippe Rameau, Jacques Ibert u.a.
  • Do 18.6.

    Öffentliche Führung

    Christian Boltanski. La vie possible
    mit Sandra Frimmel
  • So 21.6.

    Gespräch

    Wer ist Christian Boltanski?
    mit Heinz Peter Schwerfel, Filmemacher, und Friedemann Malsch, Direktor Kunstmuseum Liechtenstein
  • Do 25.6.

    Take Away

    Take Away zu "Christian Boltanski. La vie possible"
    30 min Kurzführung über Mittag,
    immer am letzten Donnerstag im Monat
  • Do 9.7.

    Vortrag

    Christian Boltanskis Inszenierung des Erinnerns und Vergessens
    von Dr. Aleida Assmann, Professorin für Anglistik und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz
  • Do 27.8.

    Take Away

    Take Away zu "Christian Boltanski. La vie possible"
    30 min Kurzführung über Mittag,
    immer am letzten Donnerstag im Monat
  • Do 27.8.

    Film

    A la recherche de Christian Boltanski
    von Alain Fleischer, Frankreich, 1989, 52’ (Englisch)
  • Do 3.9.

    Öffentliche Führung

    Christian Boltanski. La vie possible
    mit Friedemann Malsch, Direktor
  • So 6.9.

    Finissage

    Christian Boltanski. La vie possible
    Führungen, offenes Atelier und Musik