Die Ausstellung zeigt Werke von Otto Freundlich aus den 1930er-Jahren, ergänzt mit Werken von Künstlern der Moderne, denen Freundlich selbst grosse Bedeutung für sein eigenes Werk beimass, u.a. František Kupka, Theo van Doesburg, Robert Delaunay.

Otto Freundlich entwickelte seine Malerei ganz aus der Anschauung der Farbe heraus. Nach ersten Versuchen mit dem Kubismus und dem Expressionismus in Berlin wechselte Freundlich nach Paris, wo er enge Kontakte zu den bedeutendsten Vertretern der internationalen Avantgarde pflegte. 1930 war er Mitbegründer der Gruppe «abstraction – création», die eine international gültige abstrakte Formsprache propagierte.

Seine meist unregelmässigen Kompositionen gehen von der eigenen kreativen Tätigkeit des Sehens durch den Betrachter aus. Die einzelnen Farbfelder sind derart zueinander in Beziehung gesetzt, dass sie sich sowohl in ihrer eigenständigen Farbigkeit als auch in den Beziehungen zu den umgebenden Farbfeldern artikulieren. Die übergeordnete Komposition erschliesst sich dem Betrachter bei konzentrierter Betrachtung, in einem kontemplativen und geistig aktiven Akt. Freundlich schrieb der abstrakten Kunst eine fundamentale Bedeutung für die Entwicklung der Freiheit des Menschen zu, für die er sich auch politisch engagierte. Sein radikales Freiheitsdenken ist humanistisch begründet und stand im Dienste des Versuchs, der modernen Kunst eine substanzielle Rolle für die Menschheitsentwicklung zu sichern.

  • Do 21.6.

    Vortrag

    Otto Freundlich und die Kräfte der Farbe
    von Erich Franz, Stellvertretender Direktor Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster
  • Do 5.7.

    Lesung

    Bekenntnisse eines revolutionären Malers: Otto Freundlich
    von Burghard Braun, Schauspieler