Günter Fruhtrunk (1923–1982) war einer der wenigen deutschen Künstler, die nach 1945 gezielt nicht nur an die Formsprache der Avantgarden der Klassischen Moderne anknüpften, sondern auch deren weltanschaulichen Ansätze aufnahmen und in die neuen Verhältnisse zu übersetzen versuchten.

1963 erlebte Fruhtrunk, der lange Zeit in Paris verbrachte, den Durchbruch mit seiner Museumsausstellung in Dortmund und gehörte in den folgenden Jahren zu den meistdiskutierten Künstlern aus Deutschland. Nach seinem frühen Tod geriet er zunehmend in Vergessenheit. Die geometrisch-abstrakte und ungegenständliche Malerei Fruhtrunks verbunden mit gesellschaftspolitischem Engagement erweist sich in der Rückschau als eine der nachhaltigsten und inspirierendsten Positionen der deutschen Nachkriegskunst. Dies erneut in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen, ist ein wesentliches Anliegen der Ausstellung. Hohe malerische Sensibilität und Qualität paaren sich im Werk Fruhtrunks mit einer von grosser Ernsthaftigkeit geprägten Auseinandersetzung mit den Anliegen der Moderne, zur Entwicklung des selbstbestimmten Individuums beizutragen. Fruhtrunk entwickelte dafür ein eigenes System der Malerei, deren aufklärerischer Impuls sich wesentlich über die Aktivierung des Sehvorgangs artikuliert und diesen mit grundlegenden existenziellen Fragestellungen verbindet.

Die Werkschau zeichnet in einer groben chronologischen Anordnung die Entwicklung seines Schaffens nach. Ein besonderes Kapitel ist Fruhtrunks Verhältnis zur Musik gewidmet, das bislang noch nicht gewürdigt wurde. Zudem sind erstmals kleinformatige Arbeiten zu sehen, in denen er offenbar sowohl Bildträger wie auch das Verhalten von Farbe in Techniken untersuchte.

Die Ausstellung ist eine Produktion des Kunstmuseum Liechtenstein, kuratiert von Friedemann Malsch.

Weitere Bilder zu dieser Ausstellung

  • Günter Fruhtrunk
    Ausstellungsansicht Kunstmuseum Liechtenstein, Foto: Stefan Altenburger © Kunstmuseum Liechtenstein
  • Günter Fruhtrunk
    Ausstellungsansicht Kunstmuseum Liechtenstein, Foto: Stefan Altenburger © Kunstmuseum Liechtenstein
  • Günter Fruhtrunk
    Ausstellungsansicht Kunstmuseum Liechtenstein, Foto: Stefan Altenburger © Kunstmuseum Liechtenstein
  • Günter Fruhtrunk
    Ausstellungsansicht Kunstmuseum Liechtenstein, Foto: Stefan Altenburger © Kunstmuseum Liechtenstein
  • Vernissage
  • Do, 24.5.2012
    18.00
  • Öffentliche Führungen
  • Do, 31.5.2012
    18.00
  • Di, 12.6.2012
    18.00
  • Do, 28.6.2012
    18.00
  • Do, 30.8.2012
    18.00
  • Do 24.5.

    Vernissage

    Günter Fruhtrunk
    Vernissage
  • Mi 30.5.

    Einführung für Lehrpersonen

    Günter Fruhtrunk: Einführung für Lehrpersonen aller Schulstufen
    mit Christina Jacoby
  • Do 31.5.

    Take Away

    Günter Fruhtrunk
    30 min Kurzführung über Mittag,
    immer am letzten Donnerstag im Monat
  • Do 31.5.

    Öffentliche Führung

    Günter Fruhtrunk
    mit Friedemann Malsch
  • So 3.6.

    Eine Stunde

    Farbe
    Führung mit Friedemann Malsch
  • Di 5.6.

    Einführung für Lehrpersonen

    Günter Fruhtrunk: Einführung für Lehrpersonen aller Schulstufen
    mit Christina Jacoby
  • Di 12.6.

    Öffentliche Führung

    Sonderführung zu Günter Fruhtrunk
    in Kooperation mit dem Feldkirch Festival
  • Do 14.6.

    Kunst 60 plus

    Günter Fruhtrunk
    mit Barbara Redmann
    Folgetermin: 28. Juni 2012, mit Anmeldung
  • Do 14.6.

    Vortrag

    Gesteigerte Lebensintensität
    «Rhythmus» und «Licht» in Fruhtrunks Bildern
    von Erich Franz
  • Do 28.6.

    Kunst 60 plus

    Günter Fruhtrunk
    mit Barbara Redmann
  • Do 28.6.

    Öffentliche Führung

    Günter Fruhtrunk
    mit Uwe Wieczorek
  • Do 30.8.

    Take Away

    Günter Fruhtrunk
    30 min Kurzführung über Mittag,
    immer am letzten Donnerstag im Monat
  • Do 30.8.

    Öffentliche Führung

    Günter Fruhtrunk
    mit Friedemann Malsch