Insbesondere in den 1960er-Jahren trat er mit kreativen künstlerischen Experimenten hervor. Die Anfänge dieser Praxis reichen aber bis in die Mitte der 1950er-Jahre zurück.
Alltägliche Materialien wie Gummi, Illustriertenfotos und -papier, Lebensmittel und Fundstücke prägen sein Werk ebenso wie tradierte künstlerische Mittel und Techniken. Aus Experimenten mit diesen unterschiedlichen Materialien entstanden seine humorvoll-fantastischen Werke von gedanklicher Tiefe und spielerisch-assoziativer Qualität – thematisch verschlungen und überraschend.
Das Kunstmuseum Liechtenstein arbeitet seit 2002 den umfassenden Nachlass des Künstlers systematisch auf. Das mit etwa 6700 Werken ausserordentlich umfangreiche Konvolut umfasst Arbeiten aus allen Schaffens- und Lebensphasen und erlaubt einen tiefen Einblick in die Arbeitsweise von Thomkins. Diese umfassende Retrospektive stellt sein Werk neu vor.
André Thomkins. Eternal Network zeigt die grosse Bedeutung des Experimentators Thomkins und setzt seine technischen und formalen Neuentwicklungen in ein gleichwertiges Verhältnis zu dem ungleich bekannteren zeichnerischen Werk. Hierzu gehören nicht nur die bildkünstlerischen Werkgruppen, sondern gleichermassen die wortkünstlerischen Arbeiten und seine musikalischen Versuche. Auch werden erstmals zwei wichtige Werke, die in und für Aktionen entstanden sind, zusammengeführt. Darüber hinaus präsentiert die Ausstellung zahlreiche Arbeiten aus dem Nachlass, die bislang kaum oder noch nie zu sehen waren. Erstmals wird es so mit dieser Ausstellung möglich, das Werk von André Thomkins in seiner ganzen Breite und Vielfalt zu erfahren. Die reich bebilderte Publikation bietet zudem neue Anregungen für die künftige Rezeption des Künstlers.
Die Ausstellung ist eine Produktion des Kunstmuseum Liechtenstein, kuratiert von Dagmar Streckel und Friedemann Malsch. Die Werkschau wird anschliessend in der Kunsthalle Düsseldorf und im Bruseum – Neue Galerie Graz zu sehen sein.